- vorzeitiger Samenerguss
- vorzeitiger Samenerguss(Ejaculatio praecox): eine (etwas unscharfe) Bezeichnung für die Fälle, in denen ein Samenerguss schon vor der Einführung des Glieds in die Scheide oder bei Berührung des Scheideneingangs oder unmittelbar nach dem Eindringen erfolgt. Vonseiten der Medizin wird der vorzeitige Samenerguss beim erwachsenen Mann oft als pathologisch, als sexuelle Funktionsstörung angesehen. Das ist er aber sicher nicht beim Jungen und jüngeren Mann beim »ersten Mal« (auch mit einer neuen Partnerin), nach längerer Enthaltsamkeit und starker sexueller Erregung, bei Zeitdruck oder der Angst, von Dritten entdeckt zu werden. Ein Junge beziehungsweise Mann kann aber mit zunehmender Erfahrung lernen, den Zeitpunkt des Samenergusses zum Lustgewinn beider Partner zu kontrollieren und dadurch zu verzögern, dass er den Beginn der »Unvermeidbarkeit«, des Gefühls, dass er jetzt »kommt«, erkennt und dann z. B. kurz innehält.Eine gute Voraussetzung, einen vorzeitigen Samenerguss zu vermeiden, ist, dass man sich entspannt, sich Zeit lässt, sich nicht unter Leistungsdruck setzt und alles langsamer angehen lässt, genießt und darauf achtet, dass die Reizung des Glieds nicht zu stark wird (z. B. durch mehrmaliges Innehalten, auch als »Start-Stop-Technik« bezeichnet). Es gibt auch besondere Techniken, den sich ankündigenden Samenerguss zu unterdrücken (Squeeze-Technik). Wenn dieses Lernen über längere Zeit nicht gelingt, können tiefere psychische (äußerst selten organische) Gründe vorliegen, die dann therapeutisch behandelbar sind. Ein Grund kann auch die Meinung sein, es sei besonders männlich, immer einen schnellen Samenerguss zu haben.Siehe auch: Quickie, Sexualtherapie.
Universal-Lexikon. 2012.